Synchroneiskunstlaufen ist ein Teamsport. Je nach Kategorie bedarf es einer bestimmten Anzahl gut ausgebildeter Eiskunstläufer*innen, um ein Synchronteam zu formen. Dabei spielen neben den eisläuferischen Grundlagen, die Erfahrungen, welche die Teammitglieder im Laufe der Jahre in einem oder mehreren Teams sammeln, eine entscheidende Rolle.

Neben den Elementen im Eiskunstlaufen, also Sprüngen, Pirouetten und Schrittverbindungen kommen beim Synchroneiskunstlaufen neue Elemente und Bewegungsrichtungen hinzu, welche nur durch die Dynamik des Teams geformt werden können und beherrscht werden müssen. Insofern ist auf Seite der Trainer*innen nicht nur ein fundamentales Wissen über das Eiskunstlaufen, sondern zusätzlich auch über die Spezifika von SYS-Elementen, Lauftechniken und technischem Regelwerk erforderlich, um ein Team erfolgreich aufzubauen.

Ziel der RTKSYS (Synchronizes Skating - kurz SYS) ist es, dieses Wissen an Trainer*innen weiterzugeben, die Grundlagen des Synchroneiskunstlaufens zu verstehen und anhand vieler Beispiele und Übungen ein grundlegendes Verständnis über die unterschiedlichen Anforderungen dieser Sportart zu vermitteln.

Die RTK SYS wurde von einem Referententeam erarbeitet, das seine Erfahrungen in unterschiedlichen Bereichen des Eiskunstlaufens, aber natürlich insbesondere im Synchroneiskunstlaufen gesammelt und eingebracht hat. Gerade in einer so dynamischen Sportart wie SYS, welche sich fortlaufend weiterentwickelt und immer wieder neue (Höchst-)Anforderungen an die Sportler*innen stellt, ist eine dynamische Weiterentwicklung der RTK SYS Bedingung für eine erfolgreiche Trainerausbildung. Dieser Verpflichtung wollen wir nachkommen und freuen uns auf Anregungen aus dem Kreis der Leserschaft.

Wie eingangs erwähnt steht bei der Entwicklung eines SYS-Teams neben den einzelnen Sportler*innen das Team im Mittelpunkt. Somit weicht die RTK SYS in diesem Punkt von der Struktur der weiteren Disziplinen im Eiskunstlaufen und dem Grundgedanken des langfristigen Leistungsaufbaus - beginnend mit AGA, GLT, ABT, AST bis hin zum HLT - im Fokus des Einzellaufens / Paarlaufens folgerichtig ab.

Nach einem Zitat von Henry Ford: "Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ein Erfolg." ist es Ziel eines langfristigen Leistungsaufbaus im SYS, eine große Anzahl an gut ausgebildeten SYS-Sportler*innen zu erreichen, damit diese je nach Alter in entsprechenden Kategorien zum Erfolg eines SYS-Teams beitragen können.

Um einen langfristigen Leistungsaufbau im SYS zu erreichen, sollte idealerweise bereits im Vorschulalter mit dem Synchroneiskunstlaufen als Gruppe von mindesten zwei, besser vier Sportler*innen begonnen werden. Beispielsweise wird in erfolgreichen SYS Nationen neben dem elementaren Eiskunstlauftraining, das SYS-Training parallel und als Gruppentraining angeboten. Dies fördert nicht nur den Zusammenhalt der Sportler*innen. Gerade das Lernen voneinander und die spacial awareness (das Bewusstsein im Raum und zu benachbarten Sportler*innen) sind Grundlagen, welche möglichst früh anzusteuern sind.

Dem Grundgedanken des langfristigen Leistungsaufbaus folgend, gliedert sich die RTK SYS wie folgt:

• Der Bereich Trainingssteuerung bildet den überfachlichen Teil dieser RTK
• Alle für SYS erforderlichen athletischen Grundlagen finden sich in den entsprechenden Bereichen
• Im synchronspezifischen Teil werden die Grundlagen off-ice und on-ice dargestellt
• Die Spezifika der SYS-Elemente sind in Grundlagen, Technischer Wert und Ausführungsqualität unterteilt
• Unter Komponenten sind die Bewertungskriterien der 3 Programmkomponenten (Program-Components) für SYS zusammengefasst