Das Paarlaufen hat in Deutschland eine große Tradition. Bisweilen konnten vier Goldmedaillen, drei Silbermedaillen, sieben Bronzemedaillen bei Olympischen Spielen errungen werden. Aktuell (Stand Juni 2022) steht Deutschland auf Platz neun der Nationenwertung. In den letzten Jahren konnten sich deutsche Paarläufer immer wieder in den vorderen Rängen bei internationalen Wettbewerben platzieren.

Die DEU verfolgt zukünftig das Ziel, die Paardisziplinen zu fokussieren und die duale Ausbildung zu stärken. Einzelläufer sollen dabei möglichst frühzeitig parallel in den Disziplinen Paarlaufen und Eistanzen ausgebildet werden. Das Erlernen der eisläuferischen Grundlagentechnik und das Gleitvermögen, sollte bei den Paarläufern genauso wie bei den Eistänzern während des GLT erfolgen.  

Im Paarlaufen beginnt die duale Ausbildung im Aufbautraining (ABT), in der Regel bei den Mädchen im Alter zwischen acht und zehn Jahren und bei den Jungs ab dem 14. Lebensjahr. Eine gewisse Altersdifferenz ist im Paarlaufen in den meisten Fällen notwendig. Ein entsprechender Größenunterschied und ein günstiges Kraft-Last-Verhältnis bevorteilt beim Erlernen von Paarlaufelemente wie Hebungen und Würfe.  

Als erstes müssen die eiskunstläuferischen Grundlagen im Grundlagentraining (GLT) erworben sein, bevor mit der dualen Ausbildung im Paarlaufen begonnen werden kann. Im weiteren Schritt wird das parallele, synchrone Laufen gelernt. Darauf aufbauend folgt das parallele Drehen von Pirouetten und das parallele Springen. Im nächsten Schritt werden die Hebungen im Off-Ice Training methodisch vorbereitet. Bis ein Paar im Paarlaufen so weit ist Wettkämpfe bestreiten zu können, werden ein bis zwei Jahre benötigt. Der Fortschritt/Leistungsentwicklung eines Paares ist davon abhängig, in welchen Umfängen Paarlaufen neben dem Einzellaufen trainiert wird. Bei einer zeitigen Fokussierung auf das Paarlaufen kann die Entwicklung deutlich schneller verlaufen. Das Absolvieren der Entwicklungsetappe ABT im Einzellaufen wird dabei als erforderlich angesehen.